ich bin eine seelenreisende.
viele jahre bin ich schon unterwegs, durch zeit und raum, immer weiter in unbekanntes gebiet vorstossend.
in die tiefsten tiefen bin ich gereist, zu den versteckten orten unvorstellbarer grauen, weggeschlossen, aber mich für immer heimsuchend. ich habe ihnen tapfer ins auge gesehen, einem ums andere, sie freisetzend, damit sie in frieden ruhen können.
in die luftigen höhen der freiheit, von strahlender freude, segelnd auf flügeln so leicht und zart wie die brise an einem lauen sommermorgen, bin ich gereist.
zu den saftigen grünen weiden bin ich gereist, um zu ruhen und zu spielen und mich von den sonnenstrahlen wärmen zu lassen.
zu den ozeanen der trauer und des schmerzes bin ich gereist, und schliesslich aus ihren strudeln in ruhigere gewässer gesegelt.
nach nah und fern bin ich gereist, umhergewandert und abgeschweift, habe meine richtung wiedergewonnen, nur um sie unmittelbar wieder zu verlieren.
ich wurde öfter als ich zählen kann versehrt, verletzt, verwundet, und bin untergetaucht um zu heilen und zu kräften zu kommen.
ich bleibe zurück, überzogen mit den spuren vieler schlachten, nicht narben, sondern ornamente meines leidens. erinnerungen, dass immer, egal wie trostlos die situation, die schönheit nicht weit ist, geduldig darauf wartend, sich zu zeigen.
alles was wir tun müssen, ist, sie zu sehen.
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